Der erste von zwei dokumentarischen Filmen, die Syberberg 1965/66 über den Schauspieler und Theaterregisseur Fritz Kortner (1892-1970) drehte. Syberberg beobachtet Kortner mit drei Kameras während der Proben zu Schillers "Kabale und Liebe" an den Münchner Kammerspielen; während der Montage konzentriert er sich schließlich auf die berühmte Todesszene im fünften Akt des Dramas und illustriert daran die konzentrierte Arbeit Kortners und seinen Umgang mit Schauspielern. Syberberg beobachtet mit scharfem und kritischem Blick, wobei er eine ähnlich manische Vorliebe fürs Detail beweist wie Kortner; entstanden ist ein eindrucksvoller Einblick in Kortners schauspielerische und inszenatorische Werkstatt, der als Vermächtnis für das Genie ebenso wie für den schwierigen Menschen Kortner fesselt.